×
StartseiteÜber unsLexikon der ElastomertechnikGlossar-Begriff

Abriebprüfung (DIN 53516)

Die DIN 53516 war eine wichtige Richtlinie zur Bewertung des Abriebwiderstands von Elastomeren, wie sie in Dichtungen und O-Ringen verwendet werden. Bei dieser Methode wurde ein Stück Gummi, auch als Prüfkörper bezeichnet, mit einem Anpressdruck von 1 Kilopond (kp) gegen eine rotierende Walze gedrückt, die mit Schmirgelpapier bespannt war. Während des Tests legte die Probe einen Reibweg von 40 Metern zurück, und die Abriebfestigkeit des Materials wurde anhand des Volumenverlustes der Gummiprobe, gemessen in Kubikmillimetern, bestimmt. Diese Methode lieferte wertvolle Daten zur Bestimmung der Haltbarkeit und bildete eine Grundlage für viele Industriestandards.

Aktualisierung der Norm zur Abriebprüfung

Obwohl die DIN 53516 weit verbreitet war, wurde sie zurückgezogen und durch die modernere DIN ISO 4649:2006-11 ersetzt. Diese Neuerung trägt zu einer besseren internationalen Harmonisierung der Standards bei und erleichtert die Vergleichbarkeit von Ergebnissen weltweit.

Die Bedeutung der Abriebprüfung

Die Abriebprüfung ist ein wichtiges Mittel, um die Beständigkeit von Materialien gegen mechanische Beanspruchung zu bewerten. Dies ist besonders für Produkte wie Dichtungen, O-Ringe und Formteile von Bedeutung, die in hoch beanspruchten Umgebungen zum Einsatz kommen. Die Tests gehen weit über eine theoretische Übung hinaus spiegeln realistische Belastungen wider, denen die Materialien in der Praxis ausgesetzt sind. So können Ingenieure und Designer die Materialien feinabstimmen, um die bestmögliche Leistung und Langlebigkeit ihrer Produkte sicherzustellen.

Weitere Verfahren zur Abriebprüfung

Um den speziellen Anforderungen der Elastomerprodukte gerecht zu werden, kommen neben der DIN ISO 4649 auch andere Verfahren zur Abriebprüfung zum Einsatz:

ASTM D5963-22

Der ASTM D5963-22 (Standard Test Method for Rubber Property—Abrasion Resistance / Rotary Drum Abrader) definiert ein standardisiertes Verfahren zur Messung der Abriebfestigkeit von vulkanisierten Duroplasten und thermoplastischen Elastomeren. Dieser Test wird für viele Gummiprodukte angewandt, bei denen Abriebfestigkeit ein wesentlicher Leistungsaspekt ist, wie beispielsweise bei Reifen, Förderbändern, Antriebsriemen, Schläuchen, Schuhwaren und Bodenbelägen.

Diese Abriebprüfung ist eine zuverlässige Messmethode für die Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb, wobei die Gleichartigkeit des Verschleißverhaltens unter abrasiven beziehungsweise reibungsbedingten Einsatzbedingungen berücksichtigt wird. Zwar kann keine direkte Korrelation zwischen diesem beschleunigten Test und der tatsächlichen Leistung des Elastomers hergestellt werden, dennoch ist er ideal für vergleichende Qualitätskontrollen, Spezifikationsprüfungen, Schiedszwecke sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.

ISO 4649:2017

Die ISO 4649:2017 (Rubber, vulcanized or thermoplastic, Determination of abrasion resistance using a rotating cylindrical drum device) spezifiziert Methoden zur Bestimmung der Abriebfestigkeit von Gummi durch Verwendung eines rotierenden zylindrischen Trommelgeräts. Diese Norm wurde zuletzt 2022 überprüft und bleibt aktuell. Sie soll perspektivisch durch ISO/DIS 4649 ersetzt werden.

In der Norm sind zwei Methoden beschrieben, bei denen der Volumenverlust durch die abrasive Aktion gemessen wird, indem ein Prüfkörper über ein spezifiziertes Schmirgelpapier gerieben wird:

  • Methode A: für einen nicht rotierenden Prüfkörper
  • Methode B: für einen rotierenden Prüfkörper

Das Ergebnis kann entweder als relativer Volumenverlust oder als Abriebfestigkeitsindex berichtet werden. Beide Methoden eignen sich für vergleichende Tests, Qualitätskontrollen, die Einhaltung von Spezifikationen, Schiedszwecke sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Jedoch lassen die Ergebnisse auch dieser Abriebprüfung keinen direkten Rückschluss auf die Leistungsfähigkeit der getesteten Gummiprodukte unter tatsächlichen Einsatzbedingungen zu.


Zurück zur Liste

Ansprechpartner

Nach oben