Profile: Rapid Prototyping
3D-Druck Prototypen aus elastischem Silikon-Druckmaterial
3D-Druck Prototypen aus elastischem Silikon-Druckmaterial
Im 3D-Druck-Verfahren können Abschnitte von Profilen, schichtweise nach CAD-Datensätzen aufgebaut werden.
Der 3D-Druck von Profil-Prototypen ist mittlerweile neben dem Wasserstrahlschneiden das wichtigste der beiden Rapid Prototyping Verfahren. Das aufwändige Herstellen von Extrusionswerkzeugen entfällt; der 3D-Drucker erschafft einen Profilabschnitt quasi aus dem Nichts.
Mit der 3D-Drucktechnologie kann KREMER flexible Prototypen aus einem silikonähnlichen Material in den Härtegraden 35 Shore A oder 65 Shore A drucken. Die wahlweise aus einem der beiden Materialien hergestellten Prototypen sind der Funktionsweise eines Silikonprofils schon recht ähnlich.
Weitere 3D-Druck-Verfahren
3D-Druck ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Verfahren, die nach ähnlichem Prinzip funktionieren. Allen gemein ist der schichtweise Aufbau des Werkstücks aus formneutralen oder formlosen Werkstoffen auf Basis dreidimensionaler CAD-Konstruktionsdaten. Dazu gehören das Selektive Lasersintern (SLS) und die Stereolithografie (STL oder SLA). Diese Verfahren kommen je nach kundenspezifischen Vorgaben an einen Prototyp zum Einsatz, die Bandbreite der nutzbaren Werkstoffe ist enorm breit und vielseitig.
Dank langjähriger Erfahrung und Kompetenz im Rapid Prototyping ist KREMER in der Lage, Entwicklungszeiten – die „Time to Market“ – auf ein Minimum von wenigen Wochen bis Tagesfrist zu verkürzen.
Selektives Lasersintern
Das Selektive Lasersintern (SLS) ist ein Verfahren, um räumliche Strukturen durch Sintern aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff herzustellen.
Es ist ein generatives Schichtbauverfahren: Das Werkstück wird Schicht für Schicht aufgebaut. Durch die Wirkung der Laserstrahlen können so beliebige dreidimensionale Geometrien auch mit Hinterschneidungen erzeugt werden.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Verwendung von seriennahen Werkstoffen wie Polyamid, Polystyrol (PS) und Polypropylen (PP). Diese Werkstoffe lassen sich ihren Eigenschaften entsprechend in unterschiedlichste Entwicklungsprozesse einbinden.
Stereolithografie
Stereolithografie (abgekürzt STL oder SLA) ist ein technisches Prinzip des Rapid Prototypings und des Rapid-Manufacturings, in dem ein Werkstück durch frei im Raum materialisierende (Raster-)Punkte schichtenweise aufgebaut wird. Die Fertigung eines Teils oder mehrerer Teile gleichzeitig erfolgt üblicherweise vollautomatisch aus am Computer erstellten CAD-Daten.
Die Stereolithographie wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Es stehen eine Vielzahl von Werkstoffen mit unterschiedlichsten Eigenschaftsprofilen zur Verfügung.
Für Anschauungsmuster mit einer hohen Anforderung an Detailwiedergabe und Oberflächenqualität ist die Stereolithographie (SLA) die erste Wahl.
Vakuumguss-Technik
Das Vakuumgießen ist eines der am weitest verbreiteten Verfahren zur schnellen und kostengünstigen Vervielfältigung von Urmodellen. Kleine bis mittelgroße Bauteile entstehen im „klassischen“ Vakuumguss. D. h., hier wird sowohl das Werkzeug als auch das Polyurethan evakuiert. Dies geschieht mit Hilfe einer Form aus Silikonkautschuk unter Nutzung einer Vakuumkammer zur Vermeidung von Lufteinschlüssen in Form und Werkstück. Die Gussform aus Silikon ermöglicht sehr viele, im Durchschnitt ca. 25 Abgüsse.
Die Vakuumguss-Technik setzen wir schwerpunktmäßig für das Vergießen von Polyurethan und Silikon ein.
Dank der sehr großen Auswahl und Verfügbarkeit von unterschiedlichsten Eigenschaftsprofilen der PU-Werkstoffe können nahezu alle Kunststoffteile sehr schnell in Form und Funktion getestet werden. Bei kleineren Stückzahlen sind diese Werkstoffe auch für Serienanwendungen eine Alternative zu Spritzgussteilen.
Silikon steht in vielen Shore-A-Härten zur Verfügung. Das so hergestellte Vakuumgussteil kann serienmäßig eingesetzt werden.
Wasserstrahlgeschnittene Prototypen
Mit dem Verfahren des Wasserstrahlschneidens schneiden wir sehr schnell Prototypen aus serienmäßigen Materialien.
Der Werkstoff spielt dabei keine entscheidende Rolle. Für das Wasserstrahlschneiden benötigen wir nur DXF-Dateien, und schon können wir Prototypen aus
- Gummi (Vollgummi),
- Zellkautschuk (Schaum- oder Moosgummi) und
- Kunststoff oder Kunststoffschaum
innerhalb weniger Tage herstellen.
Wesentlicher Vorteil des Verfahrens: Die Schnittbilder der aus Dichtungs- und Isoliermaterialien hergestellten Prototypen fallen nicht konkav aus.
Zahlen – Daten – Fakten
Geschäftsbereich Profile (Stand 2022)
Anzahl gelieferter Profile in 2022
Realisierte Zeichnungsteile
Anzahl aktiver Kunden in 2022
Umsatzanteil größter Kunde in %
Ansprechpartner
Anfrage Prototypen
Verkauf nur an gewerbliche Kunden
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Anwendungsbeispiele für Rapid Prototyping
Anforderungen an die Produktfunktionalität
Eine kleine Maßänderung des Alu-Strangprofils führte bei einem Wintergartenhersteller zu unerwarteten Montageschwierigkeiten des gelieferten EPDM-Glasauflageprofils. Durch eine gezielte Anpassung des Fuß- und Klemmbereichs des Glasauflageprofils an das Aluprofil sollte KREMER eine problemlose Montage und Stabilität gewährleisten. Größtes Problem: der Zeitdruck – wir mussten schnell eine Lösung realisieren.
Die Lösung
Die KREMER-Techniker haben den CAD-Datensatz des Glasauflageprofils angepasst und einen 20 cm langen und 60 Shore A weichen Profilabschnitt im Prototypen-Druckverfahren hergestellt. So konnten wir die Montierbarkeit und die Funktionalität des toleranzausgleichenden Fuß- und Klemmbereichs analysieren.
Drei Tage nach Korrektur der CAD-Daten lagen die Ergebnisse vor: Durch die Prüfung des Prototyps erzielten wir Erkenntnisse, die wir für den Bau des Extrusionswerkzeuges verwenden konnten. Die gedruckten 3D-Prototypen beschleunigten das Ergebnis. Schnelligkeit lag für unseren Kunden ganz klar im Fokus.
Anforderung
Erstellung eines Angebotes einer Fugendichtung für eine Spaltbreite von 20 mm. Der Kunde benötigte eine serienmäßig hergestellte Musterlänge eines aus EPDM extrudierenden Profils für Demonstrationszwecke. Die Zeitvorgabe war sehr knapp bemessen.
Problemstellung
Kurz vor Auftragsvergabe stellte sich heraus, dass sich die Fugendichtung zur Überbrückung einer deutlich höheren Toleranz von 20 +10/-8 mm eignen sollte.
Lösung
Die KREMER-Techniker überarbeiteten die Geometrie der Fugendichtung, so dass von einem ursprünglich konstruierten Fahnenprofil ein Hohlkammerprofil abgeleitet wurde.
Damit sich das Hohlkammerprofil bei Ausnutzung der vollen Minustoleranz zusammenfalten und im gegenteiligen Fall auch vollständig strecken konnte, musste die Konstruktion sowohl Sollknickstellen als auch mechanisch belastbare Wanddicken beinhalten, die einen Gegendruck aufbauen konnten.
Überprüfung der Konstruktion
Aus Termingründen konnte das Knick- und Streckverhalten des Profils zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe nicht mehr vorab über wasserstrahlgeschnittene Prototypen (s. Wasserstrahlschneiden) getestet werden. Auch wenn diese Studie am wasserstrahlgeschnittenen Prototyp nur wenige Tage in Anspruch genommen hätte, wäre der Versuchsaufbau mit dem Vorserienprofil nicht mehr realisierbar gewesen. Das Profilwerkzeug wurde gebaut und die für den Versuchsaufbau des Kunden benötigte Musterlänge des EPDM-Dichtungsprofils hergestellt.
Zum Zwecke weiterer Designstudien und Überprüfung vermeintlicher Produktoptimierungs-möglichkeiten wurde die Herstellung von Prototypen nachgeholt. Die in einigen Punkten korrigierten Querschnittsdaten der wasserstrahlgeschnittenen Profilabschnitte bestätigten die unveränderte Hohlkammer-Profilkonstruktion von KREMER für die Serie.
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Ob O-Ringe, Dichtungen, Formteile oder Werkstoffe – im Bereich FAQ finden Sie Antworten und viele weiterführende Informationen rund um das KREMER-Sortiment.