×
StartseiteAzubis erklären: Das Kunststoff-Blasformen

Azubis erklären: Das Kunststoff-Blasformen

×

Der Blasform-Prozess dient der Erstellung von Hohlkörpern wie zum Beispiel Kanister und Fässer, sowie Haushaltsgegenstände wie Gießkannen oder PET-Flaschen.

Beim Blasformen werden zwei Kunststoffverarbeitungsmethoden kombiniert. Zuerst muss mit Hilfe der Extrusion ein heißer Kunststoffschlauch geformt werden.

  1. Dazu wird der granulatförmige Ausgangsstoff wie bei der klassischen Kunststoffextrusion verflüssigt und durch ein Extrusionswerkzeug (auch Düse genannt) senkrecht nach unten herausgedrückt. Dabei ist darauf zu achten, dass der Schlauch eine gewisse Formstabilität aufweist, aber auch gleichzeitig nicht zu kalt ist, um noch umgeformt zu werden. Der Schlauch senkt sich nun von oben herab zwischen die beiden geöffneten Teile des Blasformwerkzeuges, das ausschließlich die Außenkontur des Blasformteiles abbildet. Die Wanddicke des Blasformteils wird von der Dicke des Schlauches und dem Grat der Reckung beim Aufblasen bestimmt.
  2. Der Schlauch muss lang genug sein, damit dieser beim nun folgenden Schließen des Werkzeuges oben und unten zusammengequetscht werden kann.
  3. Von Oben wird in den erhitzten Schlauch eine Nadel hineingestochen, durch die Luft in den Schlauch geblasen wird. Durch den hierbei erzeugten Überdruck wird der Schlauch wie ein Ballon aufgeblasen bis der noch immer heiße Schlauch die Wandung des gekühlten Werkzeuges vollständig berührt.
  4. Dort erkaltet und erstarrt das Kunststoffmaterial bis es formstabil genug ist.
  5. Nach dem Öffnen des Werkzeuges kann das Blasformteil entformt werden.

Nach dem Entformen des Hohlkörpers folgt ein Bearbeitungsschritt, bei dem die Überreste des Schlauchs entfernt werden. Bei Hohlkörpern mit Griffen erfolgt im Idealfall gleich auch ein Ausstanzen des im Bereich des Griffes überzähligen, abgequetschten Materials. Je nach Kundenwunsch und Automatisierungsgrad des Verfahrens können weitere manuelle Schritte folgen, wie zum Beispiel eine Nachbearbeitung der Quetschnaht mit einem Entgratungsmesser.

Das Blasformteil nimmt in der Regel aufgrund der größeren Abmessungen deutlich mehr Platz zur Lagerung und dem Versand ein.

Nach oben