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Azubis erklären: Das Kunststoff-Spritzgießverfahren

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Gerade für Kunststoffteile in Standardgrößen, die der Markt in einem hohen Volumen nachfragt, eignet sich aus wirtschaftlichen Gründen das Spritzgießverfahren am besten. Hierbei erhält das granulatförmige Ausgangsmaterial seine finale Form durch das Einspritzen in ein geschlossenes Werkzeug, das die Geometrie des Kunststoffteils vorgibt.

Die Vorteile des Spritzgießverfahrens sind:

  • Automatisierte Produktion
  • Große Serie kostengünstig produzierbar
  • Hoher Qualitätsstandard

Aber wie läuft das Verfahren überhaupt ab?

Prinzipiell besteht das Spritzgießverfahren aus 6 einzelnen Schritten. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Umformverfahren mit hoher Präzision der gefertigten Teile.

  1. Das Plastifizieren des Granulats
    Das Kunststoffgranulat wird durch Hitze in einem länglichen Zylinder verflüssigt und durch eine darin befindliche, drehende Schnecke homogenisiert.
  2. Einspritzen des verflüssigten Kunststoffs
    Plastifizierter Kunststoff wird mit hohem Druck in das geschlossene Spritzgießwerkzeug eingespritzt, in dem die Schnecke sehr schnell in die Richtung des Werkzeuges geschoben wird und den heißen und flüssigen Kunststoff durch einen Kanal in die Formhöhlung drückt.
  3. Nachdrücken während der Abkühlphase
    Die Schnecke verweilt in der vorderen Stellung bis die heiße Kunststoffschmelze im gekühlten Werkzeug erstarrt ist. So wird die Schwindung des Kunststoffes, die durch das Abkühlen verursacht wird, durch nachgedrückten Kunststoff ausgeglichen. Das Spritzgießwerkzeug wird permanent mit Wasser gekühlt, manches Mal aber auch auf eine bestimmte Temperatur gebracht. Das hängt vom zu verarbeitenden Kunststoff ab. Berührt der heiße und flüssige Kunststoff dann die kühle Werkzeugwand, wird der Kunststoff wieder fest und das Bauteil damit formstabil.
  4. Dosieren
    Nach dem Nachdruck und während der Kühlphase dreht sich die Schnecke erneut und baut damit ein heißes Massepolster auf, dass beim nächsten Zyklus wieder in das geschlossene Werkzeug gespritzt werden kann.
  5. Entformen und Beginn eines neuen Zyklus
    Sobald das Kunststoffteil zur Formstabilität abgekühlt und die Schwindung beendet ist, kann das Werkzeug geöffnet und das Kunststoffformteil entformt werden. Meistens fahren im Werkzeug kleine Auswerferstifte heraus, die das Kunststoffteil aus Vertiefungen herausdrückt. Das Formteil fällt in der Regel nach unten in einen Korb oder auf ein Förderband. Das Werkzeug steht nur ganz kurz offen da, denn mit dem Schließen des Werkzeuges beginnt ein neuer Herstellzyklus.
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