Dichtungsprofile gegen Ziehen und Knarzen
Als „Dichtungsprofile“ oder auch „Profildichtungen“ bezeichnet man endlos extrudierte Profile, die zum Erzielen einer Dichtwirkung, etwa bei Fenstern, Türen, Fassaden, Seecontainern u. v. m., produziert werden. Ihren Namen verdanken sie ihrem meist sehr markanten Profilquerschnitt. Kremer produziert Dichtungsprofile aus EPDM, Silikon, CR und TPE für unterschiedlichste Anwendungszwecke nach Maß – und erfüllt jede nur denkbare Spezialanforderung.
Dichtungsprofile produzieren viele Anbieter: Das ist noch keine Kunst. Um den entscheidenden Schritt nach vorn zu gehen, unterstützt Kremer seine Kunden auf Wunsch schon früher, bei der Produktentwicklung. Die Berater helfen bei der Auswahl des passenden Materials, stellen die Wirtschaftlichkeit der Produktion sicher, entwickeln Prototypen und finden geeignete Problemlösungen, wenn bisherige Profile anderer Anbieter versagt haben.
Problemanalyse und Lösung
Ein Beispiel: Ein Motorradkofferhersteller hatte mit einer Profildichtung zu kämpfen, die sich beim Schließen des Koffers immer wieder aus der dafür vorgesehenen Halterung löste. In einer genauen Analyse fanden die Experten von Kremer heraus, wo der Fehler lag: Die Nutgeometrie war für den Fuß des Profils nicht optimal ausgelegt. Die Entformungsschräge, die zu geringe Nuttiefe und die Längendehnung während der Montage des Moosgummiprofils waren dafür verantwortlich, dass sich das Profil aus dem Sitz hob, zum Teil lose im Koffer lag oder beim Schließen des Koffers eingequetscht wurde. Die Lösung: eine neue Hart-Weich-Kombination, mit einem Fußteil aus Vollgummi und dem komprimierfähigen Dichtquerschnitt des Profils aus Moosgummi. Die neue Profildichtung saß anschließend perfekt und konnte darüber hinaus noch leichter verbaut werden.
Gummiprofile: Ein vielgestaltiges Produkt
Natürlich produziert Kremer auch nach Zeichnung. Die Profile entstehen mittels Extrusion: Bei dieser Herstellungsmethode wird der Werkstoff in einen sogenannten Extruder gegeben, im Bereich der drehenden Förderschnecke zu einer fließfähigen Masse aufbereitet und durch ein Werkzeug, das sogenannte Mundstück, gepresst, das der Masse die gewünschte Form des Profils gibt. Je nach Werkstoffart wird das entstehende Profil in einer Temperstrecke erhitzt oder in einer Abkühlstrecke verfestigt.
Mit dem Extruder stellt KREMER Endlosprofile her, die im Regelfall auf Spule gewickelt oder auf eine gewünschte Länge geschnitten werden. Auch Rundschnurringe oder mittels Eckenvulkanisation gefertigte Rahmenprofile sind möglich.
Profildichtungen finden vielfältigen Einsatz, u. a. als Kantenschutz, zum Abdichten beweglicher Teile, zur Wärme- oder Lärmdämmung, als Schutz vor Zugluft oder Verschmutzung, als Laminatklemme im Solarbau sowie als Antiknarzprofil zur Vermeidung von Geräuschen im Kfz, die da entstehen, wo Kunststoffteile konstruktionsbedingt aneinander reiben könnten. Profildichtungen werden beispielhaft im Containerbau, im Tür-, Fenster- und Fassadenbau, der Photovoltaik oder der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Das stellt aber nur einen kleinen Überblick über mögliche Verwendungen dar. Und dieser Einsatzzweck bestimmt dann nicht nur die konkrete Form des Profils, sondern auch das Material, das zur Herstellung verwendet wird.
Die Anwendung bestimmt den Werkstoff
Silikon und EPDM zeichnen sich durch hohe Witterungs- und UV-Beständigkeit aus und sind demzufolge für viele der oben genannten Anwendungsgebiete geeignet. Beide Werkstoffe lassen sich zudem ganz unterschiedlich verarbeiten: So gibt es mehrkomponentige EPDM-Profile, bei denen härtere und weichere Elemente zusammengefügt werden. Sind hohe Komprimierbarkeit und geringe Schließkräfte gefragt, empfiehlt sich die Verbindung mit offenporigem Moosgummi oder Silikonschaum, der über eine geschlossene Zellstruktur verfügt. Ein genialer Werkstoff, der auch beim obigen Kofferproblem des Rätsels Lösung darstellte.