Lagerung von O-Ringen
Bei ungünstigen Lagerbedingungen von O-Ringen laufen sie Gefahr, dass sich ihre physikalischen Eigenschaften verändern. Unterschiedliche Einflüsse können zu Rissen, bleibender Deformation oder starker Verhärtung führen. O-Ringe erfüllen dann ihre Funktion nicht mehr und sind unbrauchbar. Die Länge der Lagerdauer von O-Ringen hängt maßgeblich vom Umfeld ab. Bei sachgemäßer Lagerung bleiben ihre Eigenschaften auch über einen Zeitraum von mehreren Jahren nahezu unverändert.
Die DIN 7716, die Richtlinie für Lagerung, Wartung und Reinigung von Gummierzeugnissen, informiert umfassend zu sachgemäßen Lagerung. Je nach Werkstoff gibt es unterschiedliche Empfehlungen.
Lagerung/Haltbarkeit
CR: | 4 Jahre |
NBR: | 4 Jahre |
HNBR: | 6 Jahre |
EPDM: | 6 Jahre |
FPM/FKM: | 10 Jahre |
FFPM/FFKM: | 10 Jahre |
MVQ: | 10 Jahre |
FMVQ: | 10 Jahre |
Die optimale Lagerumgebung für O-Ringe
Ein trockener, mäßig belüfteter, staubfreier und kühler Lagerraum mit Temperaturen von +5 bis 20°C bietet beste Lagervoraussetzungen. Idealerweise sollten die von KREMER gelieferten O-Ringe in Kartons mit Polyethylen-Folienbeuteln belassen werden. Wichtig ist, dass die Kartons geschlossenen bleiben und der Inhalt vor Tageslicht und Ozonquellen geschützt ist.
Weitere Bedingungen für eine möglichst lange Lagerdauer
Bei der Lagerung der O-Ringe sind nicht nur Luftwechsel - insbesondere Zugluft - zu vermeiden, sondern ebenso eine mögliche Kondensation. Eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 65% ist optimal. Der Abstand zu Heizkörpern und Leitungen sollte ausreichend groß sein und mindestens einen Meter betragen.
Neben dem Schutz vor Tageslicht ist bei der Beleuchtung eine Lichtquelle zu wählen, die keine ultravioletten Strahlen aussendet, wie zum Beispiel konventionelle Glühlampen oder LED-Lampen. Offen installierte Leuchtstoffröhren wirken schädigend, da sie beim Betrieb Ozon bilden.
Insbesondere O-Ringe aus NBR reagieren hier sehr empfindlich.
Zu hohe Gewichtsauflagen, Zug, Druck oder äußerliche Beschädigungen durch andere Gegenstände sind unbedingt zu vermeiden. Unter Beachtung dieser Hinweise und Bedingungen wird einer Veränderung der elastomeren Eigenschaften entgegen gewirkt und eine längere Lebensdauer ermöglicht. Die Verwendbarkeit der O-Ringe erfährt dabei keine nennenswerte Einschränkung.
Weitere Informationen zum Thema Lagerung, Wartung und Reinigung von Gummierzeugnissen bietet die DIN 7716.
Ansprechpartner


KREMER Berechnungstools
Toleranz- und Einbauberechnungen und Lagerbestand-Schnellsuche
Bei der Toleranzberechnung für O-Ringe handelt es sich um ein einfaches Berechnungsprogramm für die Toleranzen von O-Ringen. Bei vielen Anwendungen sind diese Toleranzen sehr eng gesteckt. Die Montierbarkeit und Dichtfunktion von O-Ringen aus Elastomeren sind in starkem Maße von den Toleranzen der Innendurchmesser und der Schnurstärke abhängig. Diese beiden Parameter berücksichtigt unser Programm und Sie erfahren mit wenigen Klicks die Toleranzangaben für den Innendurchmesser und die Schnurstärke für jede beliebige O-Ring Abmessung. Berechnet wird die Toleranz nach DIN ISO 3601-1:2013-11 Klasse B.

Eine optimale Funktionsfähigkeit der O-Ringe kann nur dann gewährleistet werden, wenn die O-Ring-Nutabmessung präzise ermittelt wurde. Nur dann dichten die O-Ringe perfekt. KREMER hat für Sie ein Einbau-Berechnungstool entwickelt, das Sie bei der Berechnung der O-Ring Nut-Maße unterstützt. Sie können es für alle erdenklichen O-Ring-Abmessungen einsetzen.
Mit unserem Programm können wir Ihnen für die schnelle Recherche nur allgemeine Richtwerte für die Nut-Abmessung oder die O-Ring Maße geben. Im konkreten Einzelfall sind weitere Einflussfaktoren einzubeziehen.
Beeinflussungsfaktoren der O-Ring Berechnung
Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Konstruktion die Faktoren, die zu erheblichen Abweichungen der errechneten Werte führen können:
- der Kontakt zu Medien (Öle, Fette, Säuren, …)
- die Einsatztemperatur
Die Funktionsfähigkeit eines O-Ringes können wir am besten ermitteln und berechnen, wenn die spätere Verbausituation mit allen begleitenden Anforderungen schon bei der Anfrage des O-Ringes und der Ermittlung der Planungsdaten geklärt ist. Unser Anwendungsbeispiel zeigt sehr deutlich wie wichtig die Angaben sind.
Unsere Empfehlung: Ermitteln Sie die exakten Berechnungswerte vor der Anfrage und geben den Einbauzweck an die Experten bei KREMER weiter, damit unsere Fachberater mit ihrem Wissen möglicherweise noch optimieren können.
Haftungsauschluss
Die KREMER GmbH übernimmt keinerlei Gewähr für die Richtigkeit der Angaben und Eignung im konkreten Anwendungsfall des Anwenders und haftet auch nicht für Schäden, die aus einer Nichtbeachtung dieses Hinweises resultieren.
Korrekte Nutzung der Einbauberechnung
Wählen Sie bitte entweder
- die Schnurstärke Ihres O-Ringes aus oder
- die Nutbreite oder
- die Nuttiefe Ihres statischen Anwendungsfalles (Flanschdichtung, Stangendichtung, Kolbendichtung).
Wenn Sie einen dieser Werte eingeben, passen sich die anderen Werte entsprechend automatisch an. So erhalten Sie dann die optimalen Abmessungen.
Individuelle Fertigung nach Ihren Anforderungen
Wir fertigen unsere Produkte genau so, wie Sie sie brauchen. Deswegen gibt es bei KREMER keinen Lagerbestand. Fast keinen Lagerbestand: Denn bei O-Ringen haben wir Standardabmessungen und Restmengen für Sie jederzeit kurzfristig verfügbar. Für alle anderen Produktbereiche gilt: Fragen Sie uns an!
Gerne machen wir Ihnen ein Angebot entsprechend Ihrer Anforderungen und liefern die gewünschten Produkte und Mengen zu Ihrem Wunschtermin, wenn möglich.
Schnellsuche O-Ringe
Unser Schnellsuche-Tool für O-Ringe informiert Sie sofort, ob die von Ihnen gewünschte Abmessung als Standardabmessung zur Verfügung steht.
Härtemessung – ausgereiftes Qualitätsmanagement für O-Ringe
Die Härtemessung von O-Ringen erfolgt nach Shore A, Micro-Shore oder IRHD (International Rubber Hardness Degree). KREMER hat sich für die lasergestützte Micro-Shore Härtemessung entschieden, da unsere Kunden die Härte des fertigen O-Ringes und nicht die Härte nach Shore A der 6mm dicken Materialprüfplatte dokumentiert sehen möchten.
Die Anforderungen an die Oberflächenstruktur von O-Ringen werden immer anspruchsvoller. Neben einer Miniaturisierung von Bauteilen unterliegen die Oberflächenstrukturen von O-Ringen auch einer zunehmenden Funktionalisierung.
Nach DIN 3771 sind O-Ringe kontaktlos und damit zerstörungsfrei zu messen. Das gilt für die Abmessung der O-Ringe als auch für Fehlermerkmale der Oberflächen.
KREMER greift auf berührungslose, opto-elektronische Mess- und Sortiereinrichtungen zurück, die sehr genaue Daten liefern und eine Vielzahl qualitätsrelevanter Parameter auswerten. Die Qualitätskontrolle kann durch die optische Messung auch einwandfrei dokumentiert werden.
Die optisch-elektronischen Mess-Einrichtungen gewährleisten äußerst genaue Messungen und die Realisierung einer Sortierung von vorher klar definierten Merkmalen. Nur so können Gut- von Schlechtteilen mit einer Null-Fehlerquote getrennt und den Forderungen nach PPM-Raten, z. B. der Automobilzulieferindustrie, nachgekommen werden.